Inspirierendes Engagement für unsere Gesellschaft: Marianne Frank-Mast & die Mädchenschule-Khadigram

Med.Camps – Girls school Khadigram


“Wille, Durchsetzungskraft und ein Ziel. Marianne Frank-Mast und ihre Unterstützer sind mit ihrem Projekt: Mädchenschule-Khadigram e.V. ein herausragendes Beispiel, wie das Engagement Einzelner, unsere Welt zu einer noch besseren macht. Marianne im Rahmen einer Abendveranstaltung des Bankhaus August Lenz kennen lernen und unterstützen zu dürfen, war ein inspirierendes und gleichzeitig sehr motivierendes Erlebnis.”

Jochen Werne

CALL TO ACTION

Jeder der dieses engagierte Projekt unterstützen möchte – wie es an dem Abend auch Torwartlegende Toni Schumacher auf bemerkenswerte Weise machte – findet alle Information HIER

from left to right: Vanessa Schmitt, Marianne Frank-Mast, Toni Schumacher

SCHULE STATT SCHUFTEN! – LERNEN STATT HEIRATEN!

Das Motto der Organisation „Mädchenschule Khadigram“ e.V.

Bildung und Ausbildung sind die Voraussetzungen für eine eigenständige wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Bildung ist die Grundvoraussetzung für ein selbstständiges, wirtschaftlich unabhängiges Leben. Bildung ermöglicht die Teilnahme an Demokratisierungsprozessen und politischen Entscheidungen und ist deshalb grundlegend. Daher ist es eine dringende Notwendigkeit, in erster Linie zur Alphabetisierung junger Frauen und Mädchen beizutragen. Dies gilt leider nicht nur für Indien, aber gerade für Indien! Ein Land in dem es für das eigene (neugeborenen) Überleben entscheidend ist, ob man als Mann oder Frau geboren wird. Denn Millionen von Mädchen werden entweder abgetrieben oder nach der Geburt ermordet. Für den Verlauf des weiteren Lebens entscheidet über Wohl oder Wehe, ob man zu den oberen Kasten, oder überhaupt einer Kaste zugehörig ist. Gerade in der Gesellschaftsschicht der Unberührbaren, zu denen auch die Stammesangehörigen zählen, ist die Analphabetenrate exorbitant hoch, ganz besonders bei den Frauen. Die Armut, wobei hier von Armut unterhalb der, von der UN errechneten Armutsgrenze gesprochen wird, ist dementsprechend verbreitet.

Incredible India – Girls school Khadigram

Der Verein Mädchenschule Khadigram e.V. hat als Ziel, insbesondere Mädchen zu alphabetisieren. An unseren Schulen sollen Mädchen aus Familien der “Kastenlosen” und Stammesangehörigen eine Bildungschance erhalten. Wir wollen einen fünfjährigen Schulbesuch möglich machen. Der Verein unterhält Ganztagsschulen mit derzeit 230 Kindern, davon 170 Mädchen und 60 Jungs. Seit 2016 haben auch Jungen aus der gleichen „Kaste“ eine Chance aufgenommen zu werden. Allerdings darf das Verhältnis von 25 % zu 75 % der Mädchen nicht überschritten werden. Weiterhin gilt unbedingt die Priorität den Mädchen und Frauen.

  • Ganztagsschulen sind aus unserer Sicht aus verschiedenen Gründen wichtig. Zunächst sollen sich die Kinder grundsätzlich in einem geschützten Raum aufhalten können. Eine Ganztagsbetreuung bietet hier sehr viel mehr diese Schutzmöglichkeit.
  • Darüber hinaus werden gerade die Mädchen in der häuslichen Umgebung nicht mehr so viel wahrgenommen. Das wiederum schützt sie vor sexuellen Übergriffen und vor dem Umstand, dass, wenn sie gesehen werden, auch zur Ehefrau begehrt werden. Sind sie nicht permanent präsent, fällt dieser Umstand aus, beziehungsweise wird mehr in den Hintergrund gedrängt. Laut einer Studie der indischen Regierung von 2007 werden 69 % der Kinder Opfer von Mißbrauch!
  • Während der Präsenz an der Schule können die Schülerinnen und Schüler besser angeleitet, beschult und beaufsichtigt werden. Hausaufgaben sind in der elterlichen Umgebung meistens nicht möglich. Die Behausungen im Slum bieten hierfür keinen Raum. Außerdem gibt es in diesen erbärmlichen Hütten weder Tageslicht noch Strom. Es ist keine Möglichkeit sich an einen Tisch zu setzen oder sich zurückzuziehen.
  • Die Kinder können leichter einer medizinischen Betreuung zugeführt, die Einnahme von Medikamenten überwacht werden.
  • Auch die Nahrungsaufnahme und Hygiene kann hier kontrolliert werden. Wir achten sehr auf abwechslungsreiche Kost. Die Versorgung mit Milch und anderen Eiweißträgern, frischem Obst und Gemüse ist uns außerordentlich wichtig. 204 MIO Menschen, lt. WHO überwiegend Kinder, sind in Indien unterernährt. Unterernährung vernichtet jedoch das Potenzial von Kindern!
  • Durch die andauernde Betreuung den ganzen Tag über können Hygienemaßnahmen viel besser umgesetzt werden. Kommt ein Kind als „Dreckspatz“ in den Unterricht, wird es erst einmal unter die Dusche gestellt.
  • Die Putzfee wäscht beispielsweise auch die Kleidung der Kinder. Von Hand!! In den Slumhütten ist meistens kein Geld für Waschmittel vorhanden und es fehlt auch das Verständnis der Notwendigkeit. Der Zusammenhang von Krankheit und Hygiene ist den meisten Menschen nicht vertraut.
  • Neben der für die Familien kostenfreien Beschulung, die der Verein bietet, erhalten die Kinder Kleidung; im Regelfall sind ihre Kleider in sehr erbärmlichen Zustand und sie besitzen keine Kleidung zum Wechseln.
  • Während die Kinder sich an der Schule aufhalten, werden sie nicht zu schweren, körperlichen Arbeiten herangezogen. Dies würde anderenfalls zutreffen. Kinder werden in Indien wie zu klein geratene Erwachsene betrachtet. Sie würden zu Arbeiten herangezogen werden, die sie körperlich und psychisch überlasten. Häufig werden sie zu gesundheitsgefährdenden Arbeiten herangezogen. Laut UNICEF arbeiten in Indien ca. 90 MIO Kinder. Mehr als 12 MIO Kinder arbeiten als Kindersklaven.